Zieräpfel

werden seit den neunziger Jahren verstärkt als relativ kleine Zierbäume in Gärten, Parks und sogar zur Begrünung des Straßenraumes gepflanzt. Dabei erfreuen uns diese Bäume nicht nur durch ihre leuchtende Blüte, je nach Sorte weiß über rosa bis tiefrot, sondern tragen auch kleine Früchte, welche nicht selten bis in den beginnenden Winter am Baum verbleiben.

Herkunft

Aus den Wildarten des Apfels wurden in den letzten dreißig Jahren mehr als 500 Ziersorten gezüchtet. Aufgrund ihrer frühen, reichen und farbenfrohen Blüte werden sie inzwischen allerort als Zierpflanzen geschätzt. Nicht selten findet man sie in städtischen Grünanlagen und sogar als ausdrucksstarke Bäume im Straßenbild unserer Großstädte.

Arten und Sorten

Malus pumila

Malus pumila
Frucht des Malus pumila, Zwergapfel

Malus pumila ist ein wildwachsender Zwergapfel, welcher in Japan seit langem gern als Bonsai gestaltet wird. Ursprünglich stammt dieser Baum aus Westasien und wird als einer der Stammväter unseres Kulturapfels, Malus x domestica angesehen. Im Frühjahr blüht der Zwergapfel reinweiß, ab dem Sommer trägt er etwa 1 cm durchmessende Früchte. Diese sind zuerst grün und verfärben sich mit der Reife gelblich. Die Früchte bleiben lange nach dem Blattfall am Baum.

Malus spec., Zierapfel, Zuchtsorten

Malus spec.
rotfleischige Frucht einer Zuchtform, Malus spec., Zierapfel

Inzwischen werden mehr als 500 Zuchtsorten in Baumschulen angeboten. Die Palette reicht von weißblühenden Zieräpfeln über rosa bis tiefrot. Die Farbe der Früchte variieren je nach Sorte zwischen grün über gelb und orange bis tief purpurfarben. Die Zieräpfel selbst können sortenbedingt Größen zwischen etwa einem und vier Zentimeter erreichen. Besonders beeindruckend sind die rotfleischigen Sorten. Die Früchte der Zieräpfel sind generell eßbar, manche allerdings unerträglich sauer. Dennoch kann ihr herber Geschmack einem Apfelkompott eine zuweilen aufregend neue Geschmacksnuance verleihen.

Malus × moerlandsii 'Profusion'

Malus moerlandsii
Malus × moerlandsii, Zierapfel, Frucht

Der Zierapfel 'Profusion', auch Kirschapfel genannt, erblüht zunächst dunkel violett, bis sich die Blüte etwas heller färbt. Auch die kirschgroßen Früchte haben eine dunkle violette Färbung.

Standort

Alle Apfelarten bevorzugen einen sonnigen Standort, sollten aber im Sommer vor der direkten Mittagssonne geschützt werden. Die meisten hierzulande erhältlichen Zierformen sind absolut winterhart, ein Apfelbonsai sollte im Winter allerdings einen geschützten Standort erhalten. Oftmals ist es ratsam, den Bonsai im Spätherbst aus der Schale zu nehmen und bis zum Frühjahr ins Freiland zu pflanzen.

Gießen und Düngen

Alle Malus-Arten und Sorten benötigt reichlich Wasser, wobei Staunässe aber zu vermeiden ist. Sobald die oberste Erdschicht zu trocknen beginnt, sollte durchdringend gewässert werden, bis Wasser unten aus den Abflußlöchern der Schale herausläuft. Das häufige Übergießen der Blätter kann zu Schimmelbefall führen und sollte daher vermieden werden.

Vor Beginn der Blütenbildung wird mit einer leichten Düngung des Bonsai begonnen, nach dem Fruchtansatzes wird die Düngergabe erhöht. Die letzte normale Düngergabe erfolgt gegen Mitte August, abschließend können noch zwei Herbstdüngungen mit Kali-Magnesia im Abstand von drei Wochen verabreicht werden. Im Winterquartier wird der Bonsai nicht gedüngt. Empfohlenswert ist organische Dünger mit höheren Anteilen an Phosphor und Kali und reduziertem Stickstoff-Gehalt. Diese Bedingung erfüllen zum Beispiel Dünger auf der Basis von Knochenmehl. Alle Apfelarten reagieren empfindlich auf eine Versalzung des Bodens, daher sollte auf die Verwendung von mineralischem Dünger (Kunstdünger) verzichtet werden.

Umtopfen

Generell haben Apfelbäume besonders in jungen Jahren einen hohen Zuwachs sowohl im Bereich der Baumkrone als auch der Wurzeln. Daher empfiehlt sich für jüngere Bonsai ein jährliches Umpflanzen, mit zunehmendem Alter wird dann alle zwei Jahre umgepflanzt. Jüngere Apfel-Bonsai stehen gut in einer Mischung aus 70% Akadama und 30% grobem Kies, ältere Bonsai in einer Mischung aus 70% Akadama, 10% grobem Kies und 20% Humus.

Schädlinge und Besonderheiten

Befall durch saugende Insekten, Pilze und Bakterien ist bei Malus-Arten nicht selten. Der Bonsai sollte also regelmäßig auf ungebetene Besucher untersucht werden. Da aber unser Kulturapfel, Malus x domestica, das beliebteste Obst auf deutschen Tischen ist, gibt es im Fachhandel eine gut sortierte Palette von Pflanzenschutzmitteln, welche speziell auf die Verwendung an Obstbäumen oder sogar speziell an Apfelbäumen abgestimmt sind und zur regelmäßigen Vorsorge empfohlen werden.

Beschaffung und Vermehrung

Zahlreiche Baumschulen bieten Zieräpfel und Wildäpfel an. Leider sind diese oftmals als Hochstamm oder Halbstamm gezogen, was sie für eine weitere Gestaltung zum Bonsai ungeeignet macht. Besonders die Zieräpfel sind nicht selten auf eine robuste Unterlage veredelt. Dabei bildet die Veredelungsstelle eine unschöne Verdickung des Stammes. Zudem können Wildtriebe aus dem Wurzelansatz wachsen, was die weitere Gestaltung ebenfalls erschwert.

Sortenreine Tochtergenerationen lassen sich durch Aussaat nicht gewinnen, zudem ist es nicht einfach, einen Apfelkern zum Keimen zu bringen. Gut dagegen funktioniert die Vermehrung durch Stecklinge. Apfelstecklinge werden im Juni geschnitten. Der Steckling sollte über sechs bis sieben Blätter verfügen. Direkt hinter dem zweitobersten Blatt wird die Triebspitze vollständig entfernt. Vor dem Stecken entfernt man auch die beiden unteren Blätter, da sie in der Erde faulen würden. Der Steckling kann mit sehr wenig Wurzelhormon gemäß Vorschrift behandelt werden und wird danach sofort in eine Mischung aus »TKS 2« (Torf-Kultur-Substrat) und Gärtnersand gesteckt. Zu einer erfolgreichen Bewurzelung benötigt unser Steckling nun ein gleichmäßig feuchtes Substrat und eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen um etwa 20°C. Dazu wird das Stecklingsgefäß mit Folie oder Glas abgedeckt und im Halbschatten aufgestellt. Vom Steckling herabfallende oder am Steckling faulende Blätter müssen schleunigst entfernt werden. Nach etwa sechs Wochen erkennen wir an dem beginnenden Austrieb, daß die Bewurzelung erfolgreich war. Nun wird die Abdeckung zuerst stundenweise, später vollständig entfernt, um den jungen Bonsai-Anwärter behutsam an die frische Luft zu gewöhnen. Nach weiteren sechs Wochen können die heranwachsenden Stecklinge nun vorsichtig in kleine Kunststoff-Töpfe verpflanzt werden, in denen sie bis zum folgenden Frühjahr verbleiben.

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