Einige Begriffe aus der Lichttechnik

In der Lichttechnik werden uns immer wieder einige Begriffe begegnen, welche wir kennen und unterscheiden sollten. So finden wir auf den Verpackungen der Lampen immer die Angabe x Watt, sehr selten jedoch etwas über Lumen. Bei Leuchtstofflampen finden wir zudem Angaben zur Lichtfarbe in Kelvin. Was aber hat das alles zu bedeuten?

Elektrische Leistung, gemessen in Watt

Angaben zur elektrischen Leistung finden wir auf jeder Lampe. Die Angabe besagt, wieviel elektrische Leistung von der Lampe aufgenommen wird. Laienhaft und darüber hinaus sogar falsch ausgedrückt erfahren wir also, »wieviel Strom« die Lampe im Betrieb verbrauchen wird. Das gibt aber keinen direkten Hinweis darauf, »wieviel Licht« wir von der Lampe erwarten können.

Lichtstrom, gemessen in Lumen

Der Lichtstrom ist ein Maß für die gesamte von einer Strahlungsquelle ausgesandte sichtbare Strahlung, er wird in Lumen gemessen. Die spezielle Empfindlichkeit des menschlichen Auges wird bei der Definition des Lichtstromes berücksichtigt, daher ist Lumen eine physiologische Größe. Hier bekommen wir also tatsächlich eine Angabe, »wieviel Licht« unsere Lampe denn nun abgeben wird.

Beleuchtungsstärke, gemessen in Lux

Die Beleuchtungsstärke ist das Verhältnis des auffallenden Lichtstroms zur beleuchteten Fläche. Oder mal wieder ganz unwissenschaftlich: »Wieviel Licht« kommt nun tatsächlich dort an, wo wir es benötigen.

Zusammenhang zwischen Lichtstrom und Beleuchtungsstärke

Fällt nun ein Lichtstrom mit der Stärke von 1 Lumen auf die Fläche von 1 Quadratmeter, beträgt die Beleuchtungsstärke 1 Lux, allerdings nur unter der Voraussetzung, daß das Licht senkrecht auf die Fläche trifft.

Lichtfarbe, angegeben in Kelvin

Weißes Licht ist nicht immer gleich weißes Licht. Fotografen kennen den Farbstich, welcher bei Kunstlicht entsteht. Wollen wir lediglich unseren Bonsai zusätzliches Licht zur Unterstützung der Photosythese anbieten, benötigen wir diese Angabe überhaupt nicht. Zu empfehlen wären hier spezielle Lampen zur Pflanzenbeleuchtung, die zum Beispiel von Osram mit der Lichtfarbe 77 angeboten werden.

Planung einer Pflanzenbeleuchtung

Betrachten wir nun mal eine Leuchtstofflampe L 58W/77 FLH1 von Osram. Diese Lampe hat folgende Daten:

Nennleistung: 58 Watt
Lichtstrom bei EVG-Betrieb: bis 5400 Lumen
Lichtfarbe: 77 Fluora®
Abmessungen: 150 cm Länge und 26 mm Durchmesser (T8)
Fassung: Sockel G13

Überlegungen

Mit den oben genannten Werten können wir nun folgende Überlegungen anstellen: Sollte es uns gelingen, das Licht zweier solcher Lampen auf eine Fläche von 300 cm Länge und 33 cm Breite, was ja einer beachtlichen Fensterbank entspricht, zu konzentrieren, haben wir dort

2 × 5400 Lumen ⁄ ( 300 cm × 33 cm ) = 10800 Lux

Im Vergleich zu den etwa 20000 Lux an einem bedeckten Sommertag ist das schon recht viel und wir können lichthungrigen Bonsai im Winter eine Freude machen.

Strahlungsverteilung der Osram Fluora®
Strahlungsverteilung der Osram Fluora®

Die obige Grafik stellt das Spektrum der genannten Leuchtstofflampe L 58W/77 FLH1 von Osram dar. Diese Lampe in der Lichtfarbe 77 dient speziell der Pflanzenbeleuchtung und ist auch in kleineren Abmessungen erhältlich. Auf der Website von Osram  sind weitere Informationen zu finden.

Eine geeignete Leuchte

Dummerweise werden wir bereits zu Anfang feststellen, daß unsere Lampe gar keine Lust hat, ziemlich genau die von uns gewünschte Fläche auszuleuchten. Vielmehr wird sie wohl so ziemlich überall hinleuchten, Abhilfe schafft ein ›Reflektor‹.

Eine Lampe und ein Reflektor allein sind aber noch nicht komplett. Mit dem Begriff Leuchte bezeichnet man das ganze Gehäuse mit elektrischer Zuleitung, Schalter, Lampenfassung, Reflektor usw. Wer über die notwenigen Kenntnisse im Umgang mit Blech, Kupferdraht, Netzspannung etc verfügt, kann nun erwägen, sich eine Leuchte selbst zu bauen. Material dafür findet man im Fachversand für Aquaristik, unter anderem bei Heinrich Breidenbach - Lichttechnik .

Zwingend erforderlich für den Betrieb einer Leuchtstofflampe ist auch ein Vorschaltgerät. Ich empfehle hier die Verwendung eines elektronischen Vorschaltgerätes (EVG).

Ohne entsprechende Ausbildung bleibt nur der Gang zum Fachhandel, wo eine große Anzahl Leuchten für Leuchtstofflampen angeboten werden. Zumeist sind die Leuchten jedoch zur Raumausleuchtung gedacht, die Suche nach einer Leuchte mit einem kleinen Öffnungswinkel wird nicht einfach sein. Eventuell lohnt es sich auch, sich an einen Fachbetreib für Leuchtenbau zu wenden.

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