Fuchsien-Bonsai

Die Fuchsien (Fuchsia) sind mit etwa 100 Arten eine Gattung in der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Überwiegend stammen diese Arten aus den Bergwäldern in Mittel- und Südamerika. Die seit dem frühen 18. Jahrhundert in Europa bekannten Fuchsien sind beliebte Zierpflanzen, werden aber nur selten als Bonsai erzogen.

Botanischer Name: Fuchsia
Deutscher Name: Fuchsien
Fuchsia minutiflora, frei aufrechter Fuchsien-Bonsai
Fuchsia minutiflora,
frei aufrechter Fuchsien-Bonsai

Besonderheiten bei der Gestaltung zum Bonsai

Bei der Gestaltung eines Fuchsien-Bonsai muß zuerst die ursprüngliche Wuchsform der Fuchsien-Art bestimmt werden. Es gibt hängende und mehr aufrecht wachsende Formen und es macht keinen Sinn, einer Fuchsie in eine ihrer Art widersprechende Bonsaiform zwingen zu wollen. Hängende Arten gestaltet man zweckmäßigerweise als Kaskade, aufrechte Bonsaistile gestaltet man aus »stehenden Fuchsien«.

Fuchsien profitieren in hohem Maße von einer besonderen Methode zur Verkleinerung des Wurzelballens: Ein bewurzelter Fuchsiensteckling wird in einen handelsüblichen Tontopf (7 cm) gepflanzt und dieser Topf dann in einen größeren Tontopf (11 cm) eingesetzt. Der Zwischenraum zwischen den Töpfen wird mit demselben Substrat gefüllt, in den auch der zukünftige Bonsai gepflanzt wurde. Nun läßt man die Fuchsie kräftig treiben und dreht in regelmäßigen Abständen von etwa drei Monaten den inneren Topf heraus, um ihn gleich wieder in den größeren Topf einzusetzen. Durch das Herausdrehen werden die durch das Abflußloch wachsenden Wurzeln abgerissen und die Fuchsie zur Bildung neuer, stammnaher Wurzeln angeregt. Diese Methode wird Einfütterung genannt und ist von W. Kawollek in seinem »Zimmerbonsai-Buch« näher erläutert.

Ein Fuchsien-Bonsai stellt recht hohe Anforderungen an das Pflanzsubstrat: Bewährt hat sich eine Mischung aus etwa einem Drittel Akadama, einem Drittel Weißtorf und einem Drittel grobem Sand. Das Substrat sollte Feuchtigkeit lange halten aber Staunässe vermeiden und gut luftführend sein.

Zur Formgebung ist das Drahten des Bonsai nicht geeignet. Die spröden Äste und Zweige sind viel zu brüchig. Die wuchsfreudige Fuchsie kann allein durch gezielten Schnitt in die gewünschte Grundform gebracht werden, kleinere Korrekturen führt man gegebenenfalls durch vorsichtiges Abspannen durch. Zieht man einen Bonsai aus einem Fuchsien-Steckling heran, können die krautigen Triebe leicht durch vorsichtiges Anbinden an ein Gitter aus Bambusspleißen oder ähnlichem gut geführt werden. Durch regelmäßiges Einkürzen erhält man auf diese Weise bald einen standfesten Stamm.

Standort

Aufgrund ihres natürlichen Lebensraumes benötigen Fuchsien-Bonsai im Sommer einen halbschattigen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung um die Mittagszeit. Ein Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit fördert die Blühwilligkeit des Bonsai. Im Winter benötigt der Bonsai einen hellen, frostfreien Standort. Die Mindest­temperatur ist von der jeweiligen Art abhängig.

Gießen und Düngen

Ein Fuchsien-Bonsai benötigt in der Vegetationszeit reichlich Wasser und muß im Sommer gegebenenfalls auch zweimal täglich gegossen werden, im Winter wird das Substrat feucht gehalten. Der Wurzelballen darf niemals vollständig austrocknen. Staunässe muß ganzjährig vermieden werden. Nach der Blüte kann der Bonsai an den heißesten Tagen auch regelmäßig leicht übersprüht werden.

In der Wachstumsphase sollte der Fuchsien-Bonsai mit organischem Dünger wie zum Beispiel Saidung oder Bio-Gold gedüngt werden, zum September empfiehlt sich eine zweimalige Gabe eines PK-Düngers im Abstand von zwei Wochen als Herbstdüngung.

Vermehrung

Fuchsien lassen sich leicht aus halbverholzten Stecklingen vermehren, wenn die Temperatur des bevorzugt nährstoffarmen Substrates nicht unter 20°C sinkt und eine regelmäßig hohe Luftfeuchtigkeit gewährleistet ist.

Linktipp

Stefan Brunnert aus Dortmund gestaltet seit mehreren Jahren sehr erfolgreich Bonsai aus diversen Fuchsia-Arten und gibt weitere Tipps auf seiner Website Bonsaiwelt.de .

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