die »Chinesische Ulme«, ist ein immergrüner Baum aus Asien. Ulmus parvifolia besitzt kleine, dunkelgrüne, am Rand gekerbte Blätter. An sehr kalten Standorten verhält sich die Chinesische Ulme wie ein sommergrüner Baum und wirft im Herbst zumindest einen Teil ihrer Blätter ab.
Die Chinesische Ulme wird in Europa in großen Stückzahlen als »Zimmerbonsai« angeboten. Außerhalb des Bonsai-Fachhandels werden große Mengen nicht gerade hochwertiger Ware mit mangelhaften oder gar fehlenden Pflegehinweisen an den Mann gebracht. Diese Bonsai haben aufgrund der zwangsläufig folgenden Pflegefehler kaum eine Chance, ihre Besitzer länger als ein paar Monate zu erfreuen. Doch bei richtiger Pflege ist Ulmus parvifolia ein dankbarer Bonsai, welcher ohne große Probleme gepflegt und gestaltet werden kann.
Die warme Jahreszeit verbringt ein Bonsai aus Ulmus parvifolia am besten im Garten. Ab Ende Mai sollte die Chinesische Ulme an einem sonnigen Standort im Freien stehen. Steht Dir weder Garten noch Terasse zur Verfügung, genügt auch ein Platz auf der Fensterbank, ruhig auch sonnig. Lediglich im Sommer solltest Du den Bonsai vor der direkten Mittagssonne etwas schützen.
Überwintere Deinen Bonsai möglichst kühl. Vor Beginn der ersten Nachtfröste sollte die chinesische Ulme in's Winterquartier gebracht werden. Ideal sind Temperaturen zwischen
Junge Bonsai werden alle ein bis zwei Jahre mit einem Wurzelschnitt umgepflanzt, bei älteren Bonsai verlängert sich das Intervall auf drei bis fünf Jahre. Eine Chinesische Ulme in der ersten Gestaltungsphase steht gut in einer handelsüblichen Indoor-Erde oder einer Mischung aus zwei Teilen Lehm und je einem Teil Torf und Sand. Ältere Ulmus parvifolia können auch gut in reines Akadama gepflanzt werden. In diesem Fall sollte aber ausschließlich organisch gedüngt werden.
Ulmus parvifolia ist kein Freund von nassen Füßen, verträgt aber auch keine Ballentrockenheit. Am besten sorgst Du für gleichmäßige Feuchtigkeit und läßt die Erde vor erneutem Gießen oberflächlich leicht antrocknen.
Ab April wird die Chinesische Ulme alle 14 Tage gedüngt, es genügt ein guter Flüssigdünger wie zum Beispiel »Mairol Gold«. Üblicherweise wird der Bonsai ab etwa Ende September nicht mehr gedüngt. Bei der nicht empfohlenen Überwinterung bei mehr als
Blatt- und Schildläuse sind die häufigsten ungebetenen Gäste auf Ulmus parvifolia. Daher solltest Du Deinen Bonsai regelmäßig auf »Untermieter« untersuchen. Besonders bei der warmen Überwinterung ist zudem ein Befall mit Spinnmilben nicht selten.
Ulmus parvifolia läßt sich leicht durch Stecklinge vermehren, welche im Sommer (Juni bis August) geschnitten werden.
Dünnere Äste der chinesischen Ulme können gut gedrahtet werden, sobald sie gut verholzt sind. Stärkere Äste sollten besser durch Abspannen behutsam in Form gebracht werden. Im allgemeinen ist es aber besser, die angestrebte Form vorwiegend durch den Schnitt zu erreichen. Der Formschnitt wird im Frühjahr zu Beginn der Hauptwachstumszeit durchgeführt. Das ganze Jahr über wird der Neuaustrieb immer wieder zurückgeschnitten, sobald er über den angestrebten Umriß der Baumkrone hinauswächst. Bei warmer Überwinterung treibt Ulmus parvifolia oft Treibe mit langen Internodien, die nicht in das gesamte Erscheinungsbild des Bonsai zu integrieren sind. Diese Triebe sollten schnellstmöglich entfernt werden.
Der gelernte Gärtner Paul Lesniewicz hat sich mit der Gründung des ersten Bonsai-Museums in Europa selbst ein Denkmal gesetzt. Er gilt als einer der Urväter des Bonsai-Gedankens in der westlichen Welt. Mit seinem Buch »Bonsai im Haus. Indoors, richtig pflegen und gestalten« wendet er sich an alle Freunde des Indoor-Bonsai. Nach einer kurzen Einführung in die Kultur und Geschichte des Bonsai behandelt er die Grundlagen der Pflege und Gestaltung. Der größte Teil der insgesamt über 220 Seiten ist aber der Beschreibung von etwa 50 Baumarten gewidmet, die sich zur Bonsaigestaltung eignen.
Ulmus pumila, die Sibirische Ulme, hat ähnlich kleine Blätter und ist geringfügig frostfester.