Acer palmatum: Fächer-Ahorn als Bonsai

Der Echte Fächer-Ahorn, auch Japanischer Ahorn genannt, stammt ursprünglich aus dem Nordosten Chinas, Japan und Korea. Dort wächst er als kleiner Baum in schattigen Wäldern. Besonders in Japan wird der Fächerahorn seit langem als Zierbaum kultiviert und auch sehr gern als Bonsai gezogen. Hier wurden auch zahlreiche Sorten mit grüner bis roter, ja sogar dunkel-violetter Blattfarbe und gefächerter sowie gefiederter Blattform gezüchtet.

Acer palmatum, Fächerahorn, Bonsai
Bonsai aus Acer palmatum, Fächerahorn
Botanischer Name: Acer palmatum
Deutscher Name: Fächerahorn oder Japanischer Ahorn

Pflege- und Gestaltungstipps

Standort

Entsprechend seines natürlichen Vorkommens benötigt ein Bonsai aus Fächer-Ahorn ganzjährig einen leicht sonnigen bis halbschattigen Standort. Je lebhafter die Blätter gefärbt sind, umso mehr sollte der Bonsai vor der Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die Sorten wie Acer palmatum 'Atropurpureum' beispielsweise reagieren auf direkte Sonne sehr schnell mit dem Braunwerden der Blattspitzen, die eigentliche Art Acer palmatum ist geringfügig widerstandfähiger.

Der japanische Ahorn ist ausreichend winterhart, lediglich das feine Geäst sollte gegen den austrocknenden Wind geschützt werden.

Gießen und Düngen

Acer palmatum benötigt reichlich Wasser, wobei Staunässe aber zu vermeiden ist. Daher ist es besonders im Sommer oft notwendig, den Bonsai täglich zu kontrollieren und regelmäßig zu wässern. Gelegentlich sollte man die Erde etwas stärker abtrocknen lassen, allerdings ohne daß der Wurzelballen vollständig austrocknet. Auch in der frostfreien Zeit im Winter benötigt der Fächerahorn ein wenig Wasser.

Gedüngt wird Acer palmatum vom April bis zum Anfang Oktober. Bewährt haben sich sowohl die festen Dünger wie Bio-Gold, aber auch flüssige Bonsaidünger auf organischer Basis. Im September kann anstelle des üblichen Düngers zweimal mit Kali-Magnesia zur Vorbereitung auf den Winter gedüngt werden.

Acer palmatum, Fächerahorn, Bonsai
Acer palmatum, bunt austreibende Sorte

Umtopfen

Die richtige Zeit zum Umtopfen ist Anfang März, wenn die Knospen des Acer palmatum zu schwellen beginnen. Jüngere Bonsai werden im Abstand von zwei oder drei Jahren umgepflanzt, ältere Fächerahorn lediglich alle zehn Jahre oder wenn ein Wachstumsverzug vorliegt. Es eignet sich handelsübliche Bonsaierde oder eine Mischung aus zwei Teilen Akadama und je einem Teil Humus und Torf. Da besonders ältere Bonsai recht lange in dieser Erde stehen, sollte eine besonders gute Qualität gewählt werden. Zweifach gebrannter Akadama ist aufgrund seiner verbesserten Formstabilität der einfach gebrannten Qualität vorzuziehen. Achte auch auf eine gute Drainage in der Schale.

Beim Umpflanzen wird der Wurzelballen um etwa ein Drittel reduziert. Aufgrund der langen Standzeit in der Schale verfilzen die Wurzeln häufig, daher wird beim Umpflanzen des Ahorn-Bonsai dieser Wurzelfilz vollständig entfernt.

Besonderheiten

Acer palmatum 'Kabudachi', Bonsai mit Mehrfachstamm
Acer palmatum,
Bonsai mit Mehrfachstamm (Kabudachi)

Acer palmatum eignet sich besonders für alle aufrechten Stilarten, besonders die frei aufrechte Form, »Moyogi«. Durch regelmäßigen Schnitt erreicht man eine feine Verzweigung, welche ebenfalls eine Verkleinerung der Blätter bewirkt. Dieser Schnitt erfolgt nach dem Austrieb. Sobald sich etwa fünf Blattpaare bebildet haben, werden diese auf zwei Blattpaare zurückgeschnitten. Der Neuaustrieb nach dem Rückschnitt kann zur weiteren Verfeinerung noch pinziert werden, dabei werden die Knospen des zweiten Blattpaares mit den Fingerspitzen oder einer Pinzette vorsichtig herausgebrochen.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung von Japanischen Ahornen durch Stecklinge wird selten erwähnt, ist aber durchaus möglich.

Weiterführende Literatur

Der Entomologe James D. Vertrees (1915 bis 1993) besaß in seiner Ahorn-Baumschule in Rosewood, Oregon, eine Zeitlang die größte Sammlung Ahorngehölze der Welt. Die deutsche Übersetzung eines seiner wichtigsten Bücher mit dem Titel »Japanische Ahorne« ist inzwischen leider vergriffen, allerdings ist das Werk in Originalsprache bereits in der vierten Auflage erhältlich: »Japanese Maples« wurde von Peter Gregory inhaltlich stark erweitert und beschreibt nun mehr als 600 verschiedene japanischen Ahorn-Arten. Besonders Acer palmatum und die Untergruppen dissectum und palmatum wurden dabei berücksichtigt, aber auch Acer japonicum nicht vernachlässigt. Auf mehr als 400 Seiten erfolgt die systematische Darstellung und korrekte Benennung dieser inzwischen auch in Europa so beliebten Fächerahorne.

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