die Winterlinde, wird gern als mächtiger Alleebaum gepflanzt und erreicht eine Höhe von bis zu 30 Metern. Das Laub besteht aus relativ kleinen, herzförmigen Blättern, welche im Mai wechselständig austreiben. Die Herbstfärbung der Winterlinde ist leuchtend gelb.
Tilia cordata ist die Linde mit den kleinsten Blättern. Daher eignet sie sich zur Gestaltung als Bonsai besser als die Sommer-Linde Tilia platyphyllos, welche auch als »Großblättrige Linde« bezeichnet wird. Beiden Lindenarten ist die große Schnittverträglichkeit gemein. Auch einen Blattschnitt vertragen gesunde Linden gut, welcher somit zur gezielten Regulierung des Wachstums angewandt werden kann.
Als Bonsai bevorzugt die Winterlinde, Tilia cordata, einen halbschattigen Platz im Freien. Der Linden-Bonsai wird überwintert, indem der Wurzelballen ohne Schale an einer schattigen Stelle im Freiland eingegraben wird. Im Frühjahr kann der Bonsai dann nach einem sparsamen Wurzelschnitt in neue Erde wieder in eine Schale gepflanzt werden.
Tilia cordata reagiert sehr empfindlich auf eine Versalzung des Bodens. Daher sollte der Linden-Bonsai am besten mit Regenwasser gegossen werden. Die Winterlinde benötigt reichlich Wasser, Staunässe muß aber vermieden werden. Im Herbst und Winter sollte das Substrat nur leicht feucht gehalten werden.
Aufgrund der Empfindlichkeit gegen Salz sollte ein Bonsai aus Tilia cordata organisch gedüngt werden. Gedüngt wird die Winterlinde von April bis Oktober, wobei etwa ab Mitte September ein kaliumbetonter, stickstoffarmer Dünger den Bonsai für den bevorstehenden Winter abhärtet.
Lediglich wenn der Bonsai in der Schale überwintert wird, sollte er mindestens jedes zweite Jahr im Frühjahr nach einem sparsamen Wurzelschnitt umgetopft werden. Eine Mischung aus einem Drittel Pikiererde, einem Drittel Akadama und einem Drittel grobem Sand hat sich bewährt.
Im Herbst gesammelte Samen der Winterlinde können den Winter über in feuchtem Sand im Kühlschrank aufbewahrt und im Frühling ausgesät werden.