die Bergkiefer oder Latschenkiefer ist einer der beliebtesten Nadelbonsai. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet sind die Subalpen der europäischen Hochgebirge. Ihr Erscheinungsbild ist abhängig vom Standort: Die normale Wuchsform ist ein kleiner mehrstämmiger strauchartiger Baum mit starker Verzweigung, am oberen Rand der Baumgrenze finden sich häufig niedrige Formen mit nahezu kriechenden Ästen.
Der natürliche Standort einer Bergkiefer erscheint uns Menschen wenig angenehm: Es ist kalt und windig, der Boden steinig und karg. Pinus mugo ist an diese extremen Standorte angepaßt, die Latschenkiefer ist ein sehr anspruchsloser Baum.
Die paarweise an Kurztrieben stehenden Nadeln sind dunkelgrün und können bis zu fünf Zentimeter lang werden. Außer der eigentlichen Art gibt es eine Reihe von Sorten und Hybriden, welche als Rohware problemlos in Baumschulen oder als Prä- oder fertig gestaltetem Bonsai im Fachhandel erhältlich sind.
Pinus mugo liebt wie alle Kiefern einen hellen, sonnigen Standort. Die Bergkiefer ist frosthart und kann ohne große Probleme im Freiland überwintert werden.
Von Natur aus ist die Latschenkiefer an einen mageren und mäßig trockenen Boden gewohnt. Für Kiefern wird in der Literatur oftmals eine Erdmischung aus zwei Teilen Lehm, drei Teilen Sand und drei Teilen Torf empfohlen. Gerade die Bergkiefer kann aber auch in einer dem natürlichen Standort ähnlicheren Mischung aus zwei Teilen Granitsplit, zwei Teilen Lavagranulat und einem teil Kalksplit stehen.
Auch wenn uns der steinige Grund recht trocken vorkommt: Pinus mugo benötigt reichlich Wasser, verträgt aber keine Staunässe. Zur Verringerung der Nadellänge kann die Wasserzufuhr ein wenig verringert werden, wenn sich die Kerzen zu entwickeln beginnen.
Gedüngt wird die Latschenkiefer von etwa Ende März bis Ende September alle zwei Wochen mit einem organischen Flüssigdünger. Gut geeignet sind auch feste Dünger organischen Ursprungs wie zum Beispiel »BioGold«. In allen Fällen erscheint es ratsam, ein wenig sparsamer zu düngen als von anderen Bonsai gewohnt.
Kiefern sind besonders durch die Kiefernwolllaus als auch die Kiefernzweiglaus bedroht. Beide finden sich bevorzugt an den jungen Zweigen. Die Wolllaus erkennt man leicht, sie lebt nahezu unbeweglich eingehüllt in dichte weiße Wachsfäden. Die Kiefernzweiglaus ist braun und gut beweglich. Beide saugen an den jungen Zweigen und können gut mit systemisch wirkenden Insektiziden bekämpft werden.
Wer keine Yamadori-Touren unternehmen kann und auch keinen Roh-Bonsai kaufen möchte, findet mitunter beim Friedhofsgärtner eine gestaltungsfähige Pflanze. Gut geeignet erscheint mir eine häufig angebotene Zwergform: Die Kugelkiefer Pinus mugo 'Mops'. Dieser kleine Baum wächst zunächst kugelrund und entwickelt im Laufe einiger Jahre eine breit ausladende flache Krone mit dichter Verzweigung.