die Japanische Zierquitte aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) stammt ursprünglich aus dem asiatischen Raum. In Europa werden verschiedene Arten und Hybriden der Gattung Chaenomeles ihrer frühen und reichlichen Blüte wegen als Ziergehölze gepflanzt.
Die Japanische Zierquitte benötigt einen sonnigen Standort und ist weitestgehend winterhart. Dennoch ist im Winter ein Schutz vor Temperaturen unter -10°C notwendig, um die Blühfreude zu erhalten.
Von Mai bis Ende September muß die Scheinquitte regelmäßig gewässert werden, Ballentrockenheit schadet dem Bonsai genauso wie Staunässe. Im Winter benötigt der Bonsai deutlich weniger Wasser, dennoch sollte der Wurzelballen auch in der kalten Jahreszeit niemals vollständig austrocknen.
Während der gesamten Vegetationszeit, also vom Beginn des Austriebs bis etwa Mitte Oktober sollte der Bonsai wöchentlich gedüngt werden. Die Fachliteratur wird die Verwendung organischen Düngers empfohlen. In zahlreichen Gesprächen sind mir aber keine Nachteile bei Verwendung eines mineralischen Düngers bekannt geworden, solange die Dosierungsvorschriften auf der Packung eingehalten werden. Eine Unterbrechung der Düngergaben in der Blütezeit fördert Dauer und Intensität der schönen Blüte.
Die Herbstdüngung mit Kali-Magnesia nach der Fruchtausbildung macht den Bonsai fit für den Winter.
Ein jüngerer Scheinquitten-Bonsai sollte alle zwei Jahre, ein älterer Bonsai alle drei bis fünf Jahre umgepflanzt werden. Geeignete Zeitpunkte sind entweder das zeitige Frühjahr oder der Herbst, zwischen Mitte September bis Mitte Oktober. Ein kompakter Wurzelballen kann nur durch einen regelmäßigen Wurzelschnitt bei jedem Umpflanzen erreicht werden.
Die Erdmischung sollte eine gute Drainagewirkung haben. Sehr gut eignet sich eine Mischung aus drei Teilen Akadama und einem Teil Lavasplit, bei dieser Erdmischung ist allerdings eine rein organische Düngung angebracht. Eine andere empfohlene Mischung besteht aus zwei Teilen Torf auf je ein Teil Lehm, Sand und Kompost. In dieser Erde verträgt der Chaenomeles-Bonsai auch mineralische Flüssigdünger ausgezeichnet.
Die Blüten der Japanischen Zierquitte entstehen an Kurztrieben. Um eine reiche Blüte zu fördern, sollten die längeren Triebe, an denen Chaenomeles nicht blüht, ständig zurückgeschitten werden. Das Holz der Zierquitte ist zudem sehr brüchig, daher kann der Bonsai nicht durch Drahten gestaltet werden. Alle aufrechten Formen sind jedoch auch durch Schnitt, welcher gut vertragen wird, zu erreichen.
Da bei der Zierquitte als Strauch eine basitone Verzweigung überwiegt, sind auch Formen mit Mehrfachstamm einfach zu gestalten, da der Bonsai aus Wurzelausläufern treibt. Diese Wurzelausläufer können auch zur Vermehrung gut genutzt werden.
Die Zierquitten, Chaenomeles, werden nicht selten mit Erwinia amylovora infiziert. Diese Bakterien rufen den sogenannten »Feuerbrand« hervor, gegen welchen bislang kein Mittel bekannt ist.
In Lettland werden Chaenomeles spec. gewerblich angebaut, aber auch die Früchte der bei uns als Zierstrauch wachsenden Scheinquitten sind eßbar. Ich habe ein Chaenomeles-Gelee gekocht.